Wenn am Ende der Suppe noch Huhn übrig ist

Das kam bislang in diesem Haushalt noch nicht vor. Normalerweise nutzen wir das Fleisch als Einlage für die Suppe. An Weihnachten hatte ich aber wegen der Menge von Essern für die Vorspeisen-Hühnerbrühe zwei „Huhnse“ verkocht. Und dann als Einlage Quenelles gebastelt. So war noch reichlich Hühnerfleisch übrig. Und in der Gefrierung gelandet. Für schlechte Zeiten.

Ich hatte schon mehrfach mit dem Gedanken gespielt, Hühnerfrikassée daraus herzustellen, aber den Gatten erinnerte das immer an die Mehlpampe seiner Kindheit. Und mich an die Dosen-Erbsen-und-Möhrchen und Dosen-Champignons meiner Kindheit. Gestern fasste ich mir ein Herz. Das muss doch auch in essbar gehen!

Und – oh Wunder! – es ging sogar in köstlich. Und da für heute noch Reste übrig sind, kann ich jetzt auch gerade am Rechner sitzen und versuchen das „Rezept“ zu memorieren. Ich entschuldige mich bereits jetzt für fehlende Mengenangaben. Da ich aber nur so vor mich hinexperimentiert habe, geht das jetzt nicht präziser. Zumindest beim Gemüse habe ich versucht, die Mengen einigermaßen nachzuvollziehen. Sorry.

Hühnerfrikassée

Gericht: Rustikaler Teller
Keyword: huhn
Portionen: 4 Portionen
Kalorien:
Autor: MrsFlax

Zutaten

  • reichlich Hühnerfleisch in mundgerechten Stücken
  • 2 dünne, lange Möhren
  • 150 g Erbsen (hier: TK)
  • 1 Spankästchen braune Biochampignons (200 Gramm?)
  • 2 Frühlingszwiebeln
  • 50 g Butter
  • 1 guter Esslöffel Mehl
  • 100 ml trockener Weißwein
  • Saft einer halben Zitrone
  • 150 ml Sahne
  • 400 ml Geflügelbrühe
  • Salz, Pfeffer, Muskat
  • reichlich Petersilie

Anleitung

  • Möhren mit dem Buntmesser in Scheiben schneiden und dann nochmals halbieren. Champignons je nach Größe halbieren oder vierteln. Frühlingszwiebeln in Ringe schneiden.
  • Möhren kurz blanchieren, abtropfen, beiseite stellen. Erbsen (mit etwas Natrium) ebenfalls blanchieren und ebenfalls beiseite stellen. Frühlingszwiebeln leicht anschwitzen, mit den Möhren und Erbsen vergesellschaften. Champignons in etwas Olivenöl richtig scharf anbraten und ebenfalls in die Wartehalle schicken.
  • Butter auslassen und vom Herd nehmen. Etwas Mehl einrühren und alles wieder erhitzen. Mit Wein und Zitronensaft ablöschen. Etwas einköchen lassen. Sahne und Brühe angießen. Wieder enköcheln lassen. Hier mit möglichst wenig Mehl starten. Notfalls kann immer noch etwas nachgegeben werden. Wir wollen ja keine Mehlpampe, nich?!
  • Wenn die Soße von der Konsistenz her passt - noch flüssig, aber leicht gebunden, Gemüse und Hühnerfleisch zugeben. Mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken.
  • Mit Reis - den gibt es hier ansonsten nur zu gefüllten Paprika - servieren. Zuletzt gehackte Petersilie darüber streuen.

Sobald ich es nochmal nachgekocht haben werde, reiche ich genauere Mengenangaben nach.

Während des Kochens brach übrigens zweimal Panik aus. Erst hatte ich keine Erbsen mehr da. Ich flitzte los, um welche zu besorgen. Dann fehlte mir die Butter. Was ist denn das bitte für ein liderlicher Haushalt, dem die Butter ausgeht?! Die Nothelfer-Nachbarin – die Heilige Kat(ha)rin(a) – war auf die Schnelle nicht erreichbar. Also nochmals los und Butter holen. Selten war ich so schlecht vorbereitet wie gestern.

Immerhin gelang es mir an eben diesem Tag, endlich mal ein Foto vom Friseurschild in der Mainzer Neubrunnenstraße zu machen (Foto ist übertrieben. Ich hatte nur das Handy dabei…), meine Ochsenbacken „beim Harth“ abzuholen und auf dem Rückweg in der Hinteren Bleiche noch Piripiri beim Portugiesen („Casa Algarve“) zu besorgen. Und!!! Bei der Gelegenheit Herzmuscheln anzuschleppen, die bereits für morgen abend verplant sind.

Zu meinem wahnsinnig erfolgreichen Tag kam noch hinzu, dass ich ein Kochbuch bei der „Farbenfreundin“ gewonnen habe. Wenn’s läuft, dann läuft’s. Danke!

Und im Baum vor dem Bürofenster hängen seit Montag Herzluftballons, die langsam ihre Luft verlieren. Immer noch besser als der Gelbe Sack, der seit zwei Jahren in einem Baum weiter links hängt, und der bisweilen eine Kollegin dazu veranlasst, das Fenster zu öffnen und balzenden Stadttauben zuzurufen, ihn doch bitte endlich zu entfernen. Schon für unser Nervenkostüm.

Ob das die Tauben interessiert?! Eher nicht.

Ooopsi! Habe ich etwa vergessen zu erwähnen, dass ich letzte Nacht ausgezeichnet auf einer meiner zahllosen Lesebrillen geschlafen habe (Prinzessin auf der Brille)? Und dass keine neuen Gemüsebabysprosse zu vermelden sind? Muss mir irgendwie durchgegangen sein…

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