Ich habe es wieder getan. Ich habe das Brot vom vergangenen Wochenende erneut gebacken. Und es ist ebenso perfekt geworden wie sein großer Bruder, der mittlerweile dem Gatten zum Opfer gefallen ist. Und der hatte auch auf einer Wiederholung bestanden. Und das vollkommen zu Recht.
Auch der zweite Versuch endete ähnlich genial wie der erste. Das wird damit bis auf weiteres mein Stammbrot.
Das Fasten hält mich ohnehin weder vom Backen noch vom Kochen ab. Im Gegenteil. Es muss sich wirklich niemand Sorgen machen. Der kranke Gatte wurde gut versorgt. Gestern habe ich eine zweite Ladung Ingwer-Zitronen-Sirup hergestellt. Die erste hatte bereits ihre Schuldigkeit getan.
Da ich nicht abschmecken kann – ich weiß gar nicht , wie oft der Löffel schon kurz vor dem Mund war… -, versuche ich Dinge zu kochen, bei denen man nicht viel falsch machen kann bzw. die ich mehr oder weniger im Schlaf hinbekomme. An den letzten beiden Abenden gab es als Beilage einen Kartoffelkuchen, der ausgesprochen gelungen sein soll. Munkelt man.
Dazu in Sojasoße und Chiliöl marinierter Lachs plus einmal Orangen-Lauch und einmal orientalisch gewürzte Kürbisspalten aus dem Ofen. Es hat geschmeckt. Ich musste mir gar ein „Du solltest öfter mal nicht abschmecken!“ anhören.
Für den Kartoffelkuchen brauchte ich Käse. Mir fiel ein, dass da im Kühlschrank noch der gozitanische Pecorino von Ta’Mena lagerte. Also raus damit und etwas davon geopfert.
Damit es nicht in Vergessenheit gerät – schließlich habe ich es noch nicht probiert – hier das Rezept für den Kartoffelkuchen:
Zutaten
- 1 Rolle Blätterteig
- 600 g Kartoffeln meine waren mehligkochend
- 400 ml Sahne
- 2 Eier Größe L
- 150 g Pecorino gerieben
- Salz, Pfeffer, Muskat
- Thymian
Anleitung
- Form fetten, mit Blätterteig auslegen. Bei 200°C im Ofen vorbacken, bis der Teig leicht Farbe nimmt.
- Kartoffeln schälen und in dünne Scheiben hobeln.
- Sahne mit den Gewürzen und dem Thymian kurz aufkochen und vom Herd nehmen. Kartoffeln hineingeben und etwa eine halbe Stunde in der heißen Sane ziehen lassen.
- Anschließend durch ein Sieb geben und die Sahne in einer Schüssel auffangen.
- Sahne mit etwa 100 g Pecorino und den beiden Eiern verquirlen.
- Kartoffeln auf dem Blätterteigboden verteilen, Sahne-Käse-Mischung darübergeben und mit dem Rest des Pecorino bestreuen.
- Tarte bei 180°C etwa vierzig Minuten abbacken. Sie sollte schön gebräunt sein.
- Vor dem Anschneiden etwas abkühlen lassen.
Notizen
Und nachdem seit gestern alle Weihnachtsplätzchen vernichtet sind, musste ich gleich noch etwas ausprobieren, auf das ich bei Lissi’s Passion gestoßen bin: Paste di Mandorla. Seit dem Sardinienurlaub waren die fällig. Und im Kühlschrank räume ich bereits seit einiger Zeit die letzten aus Mallorca eingeschleppten Mandeln hin und her. Besser werden sie ja ohnehin nicht bei längerer Lagerung. Also ab in die Plätzchen!
Blöderweise bemerkte ich erst, als auch die letzte der hervorragenden blanchierten und gerösteten (deshalb die dunklere Farbe) Mandeln gemahlen war, dass ich keine für oben drauf zurückgelassen hatte. Dammit! Es fanden sich noch ein paar einsame Seelen aus der Weihnachtsbäckerei im Vorrat. Zum Blanchieren war ich dann allerdings zu gereizt.
Zutaten
für den Teig:
- 300 g Mandeln blanchiert und gemahlen
- 180 g Zucker
- 2 Eiweiße
- ein paar Tropfen Mandelessenz
sonst so:
- Puderzucker zum Wälzen
- 25 ganze Mandeln
Anleitung
- Alle Teigzutaten in eine ausreichend große Schüssel geben und mit den Händen zu einer homogenen - und etwas klebrigen - Masse verkneten. Dreißig Minuten im Kühlschrank durchkühlen lassen.
- Ofen auf 160°C vorheizen.
- Aus dem Teig etwa 25 Kugeln formen und im Puderzucker wälzen. Auf ein Blech setzen und eine Mandel jeweils in die Mitte drücken.
- Etwa 12 Minuten sehr hell abbacken.
- Nach dem Backen auskühlen lassen und luftdicht verschlossen aufbewahren.
Der Gatte meinte, sie seien etwa so hervorragend wie ihre maltesischen Brüder – Biskuttini tal-Lewż, die bislang seine Lieblingsmandelplätzchen waren. Kein Wunder – die Zutaten sind fast identisch.
Bis zum Nachmittag war der Samstag außerordentlich zufriedenstellend verlaufen. Dann kam ich auf die wahnwitzige Idee, meine Rezepte zu sortieren. Offensichtlich hatte mir das einmonatige Bloggebastel an zerschossenen Seiten, irreführenden Links und verschwundenen Fotos nicht gelangt. Ich habe also eine neue Großbaustelle aufgemacht. Allerdings habe ich sie mittlerweile auch bereits zu einem Drittel abgearbeitet. Es ist also diesmal eine überschaubare Baustelle.
In der linken Toolbar befindet sich jetzt ein Link zum Rezepte-Index. Wie gesagt: Drin ist jetzt erstmal ein Drittel. Und während ich da so bastelte, kam mir die nächste Idee: Rezepte mit saufiesen Fotos – und davon gibt es mehr als mir lieb ist – nochmals kochen, neu fotografieren und nachbebildern.
Und: Einige heimatlose Rezepte sind aus der Hauruck-Aktion im Januar übrig geblieben. Das ist wahrscheinlich das gleiche Prinzip wie bei Reparaturen, an deren Ende noch zwei Schrauben auf dem Tisch liegen, obwohl alles wieder aussieht wie vorher.
Dieser wenigen Waisen werde ich mich nach und nach annehmen. Ich werde sie neu zubereiten, fotografieren und ihnen eine neue Heimat geben. Soweit also die Planung meiner Freizeit in den nächsten Monaten. Wird schon. Man braucht auch Ziele im Leben.
Daumen hoch für den Rezepte-Index! Jetzt kann ich meine Excel-Tabelle endlich beerdigen. 😀
du hattest eine excel-tabelle für den flammkuchen?! 😀