Ich wildere schon wieder. Um diese Zeit des Jahres bin ich ein wenig fixiert auf Kleingebäck aka Weihnachtsplätzchen. Und was für ein Glück: Mir wurde im Rahmen der Blogaktion „Koch‘ mein Rezept!“ bei Volker diesmal Homemade & baked von Bettina zugelost. Wer’s (noch) nicht kennt: Blogger erhalten per Losverfahren alle drei Monate einen Tauschpartner, kochen ein Rezept von dessen Blog und schreiben darüber. Das ist die Kurzform. In Wirklichkeit ist es viel mehr. Man liest sich durch Blogs, auf die man möglicherweise ohne diese Aktion nicht gestoßen wäre, und kocht auch mal was, das sonst so nicht auf den Tisch gekommen wäre. Tolle Aktion!
In diesem Fall kannte ich das zugeloste Blog bereits. Wir waren uns bereits desöfteren in der großen weiten Welt des Internets begegnet, z.B. auch beim Synchronbacken. Und ich war sicher, dass ich etwas bei Bettina finden würde, das in meine Weihnachtsbäckerei passen würde. Ich sag’s gleich: Es war nicht sehr schwer, fündig zu werden.
Bettinas Homemade & baked
So stellt Bettina sich selbst auf ihrem Blog vor:
„So kam es im November 2011 dazu, diesen Foodblog zu erstellen, wo alle meine Rezepte an einem Ort gesammelt und für alle meine Freunde und Leser einsehbar sind. Dabei lasse ich meiner Koch- und Backleidenschaft freien Lauf und arbeite mit vollem Herzblut. Ich liebe es Neues auszuprobieren – seien es neue Rezepte zu kreieren, oder Klassiker neu zu interpretieren. Wichtig ist mir dabei, dass die Rezepte natürlich, einfach nachzumachen und alltagstauglich sind. Wo es möglich ist, lege ich Wert auf Regionalität und Saisonalität und verarbeite viele Produkte aus unserem eigenen Garten und aus Hofläden in unserer Umgebung.“
Und ich finde, das klingt schon mal sehr verheißungsvoll. Also rein ins Vergnügen!
Unsere Blogs haben übrigens fast gleichzeitig Geburtstag. Bettinas erstes Blogpost stammt vom 21. November, meins vom 24. November. Ende November scheint eine gute Zeit zu sein, mit dem Bloggen zu beginnen – auch wenn es bei mir nicht von Anfang an ein Food-Blog werden sollte. Hat sich halt so ergeben. Bettina war da deutlich konsequenter.
Kategorie „Weihnachten“ – das kommt mir gerade recht!
Bettina hat nämlich eine Rubrik Weihnachten. Das vereinfachte die Suche, erschwerte sie aber zugleich, da ja nun irgendwie eine Auswahl getroffen werden musste. Ich fand alle fünf Minuten einen neuen Favoriten. Am Ende werden wohl leider die Schmandplätzchen und die Burgenländer Kipferl bis 2025 warten müssen. Sorry, Jungs!
Und während die erste Kerze am Adventskranz brannte, der erste Schnee dieses Winters fiel und ein Sonnenaufgang hübscher als der andere war, lief drinnen – wie immer in meiner Urlaubswoche Anfang Dezember – die Küchenmaschine heiß. Diesmal die neue. Und sie hat es sehr gut gemacht.
Meine Wahl fiel am Ende auf die Zebraplätzchen mit Walnüssen und die Eisenbahnerplätzchen. Ach… Und die Limoncello-Pralinen dürfen auch noch ran. Die werden ein Teil des Kolleg*innengeschenks und erst in zwei Wochen hergestellt werden. Aber bleiben wir jetzt mal bei den Plätzchen.
Zebraplätzchen mit Walnüssen – eine hübsche Variante des Schwarz-weiß-Gebäcks
Zuerst machte ich mich an die Zebraplätzchen und die Herstellung war deutlich einfacher als befürchtet. Und sie schmecken wirklich hervorragend!
Zutaten
- 300 g Mehl
- 180 g kalte Butter in kleinen Würfeln
- 120 g Zucker
- 3 Eigelb
- 1 Prise Salz
- 2 EL Milch
- 25 g Kakao
- 100 g Walnusskernhälften
Anleitung
- Mehl in eine Schüssel geben. Butter, Zucker, Eigelb und Salz hinzufügen und daraus einen homogenen Teig kneten.
- Teig halbieren. Eine Häfte in Folie eingeschlagen im Kühlschrank parken. Die zweite Häfte mit Milch und Kakaopulver verkneten. Ebenfalls einschlagen und für etwa eine Stunde kühl lagern.
- Teige nacheinander aus dem Kühlschrank nehmen und jeweils zu etwa 0,5 Zentimeter dicken, rechteckigen Teigplatten ausrollen. Pro Teigfarbe sollten es vier Platten je ca. 10 mal 13 Zentimeter sein. Diese anschließend abwechselnd stapeln, dabei die Walnüsse dazwischen legen.
- Anschließend vorsichtig mit dem Nudelholz darüber gehen und alles so wieder einigermaßen eben drücken. Die Platte sollte jetzt etwa 3 Zentimeter hoch sein und etwa 13 mal 17 Zentimeter auf Länge und Breite haben. Gut verpacken und für etwa eine Stunde in den Tiefkühler legen. Bei mir genügte die Terrasse.
- Ofen auf 180°C Ober-/ Unterhitze vorheizen. Zwei Backbleche mit Backpapier belegen.
- Die Teigplatte aus dem Tiefkühler holen und die Ränder mit einem scharfen Messer abschneiden. Von der langen Seite her in vier gleichmäßige Quader schneiden. Aus den Streifen anschließend ca. 0,5 Zentimeter breite Stücke schneiden. Diese mit etwas Abstand auf die Backbleche legen und nacheinander für etwa zwölf Minuten abbacken, bis sie anfangen leicht braun zu werden.
Eisenbahnerplätzchen fürs Jubiläumsjahr
Anschließend ging’s an die Eisenbahnerplätzchen. Das entbehrt bei der Bewirtung von Kolleg*innen nicht einer gewissen Witzischkeit, da wir ja bei einer Genossenschaftsbank für Eisenbahner arbeiten. Eigentlich hätte ich 125 Stück backen müssen, verzichtete aber letztendlich aufs Durchzählen. Wir befinden uns nämlich gerade im Jubiläumsjahr unserer Gründung.
Zutaten
für den Mürbeteig:
- 300 g Weizenmehl
- 200 g Butter kalt in Würfeln
- 90 g Puderzucker
- 15 g Vanillezucker
- 1 Eigelb
- 30 g Milch
für die "Gleise":
- 25 g Butter weich
- 200 g Marzipan auf Zimmertemperatur
- 20 g Puderzucker
- 1 Eiweiß
für das "Schotterbett":
- 200 g schwarzes Johannisbeergelee eigentlich rot, aber meine schwarzen Johannisbeeren waren 2024 einfach fleißiger
Anleitung
- Für den Mürbeteig Mehl mit allen restlichen Teigzutaten in die Schüssel der Küchenmaschine geben und zu einen geschmeidigen Teig kneten. Teig in Folie wickeln und ca. eine Stunde in den Kühlschrank stellen.
- Anschließend den Teig halbieren und jeden Teil länglich ausrollen, ca. 30 mal 15 Zentimeter). Beide Bahnen längs in drei etwa 5 cm breite Streifen schneiden. Dies funktioniert am besten auf einem bemehlten Backpapier. So kann man die einzelnen Bahnen einfach auseinanderschieben und auf dem Backpapier belassen.
- Die Teigstreifen im vorgeheizten Backofen (170°C Umluft) ca. sieben Minuten abbacken.
- Butter, Marzipan, Puderzucker und Eiweiß gründlich verkneten. Die Masse in einen Spritzbeutel mit Sterntülle – sorry, aber ich hab' sie auf die Schnelle nicht gefunden… – füllen und auf die etwas ausgekühlten Bahnen dressieren. Die Bahnen weitere ca. zehn Minuten hellbraun backen.
- In der Zwischenzeit das Johannisbeergelee erwärmen und auf den noch warmen Marzipanbahnen verteilen. Die Bahnen etwas auskühlen lassen und danach in ca. einen Zentimeter breite Streifen schneiden.
Am Ende gelangen beide Plätzchensorten nach Bettinas Rezepten ganz hervorragend. Ich werde garantiert während der nächsten Weihnachtsbäckerei – der Plätzchenurlaub für 2025 ist bereits beantragt! – wieder bei ihr nach Rezepten suchen.
Insgesamt fand ich Bettinas Blog toll: übersichtlich, schöne Fotos, gut sortiert. Das wildert es sich besonders leicht. Und ich hätte abseits von Plätzchen auch reichlich andere Dinge zum Nachkochen, -machen oder -backen gefunden.
War schön bei dir, Bettina! Und ich bin sicher, wir lesen uns noch häufiger wieder. Demnächst vermutlich beim Jahresrückblick. Danke für deine Gastfreundschaft! Und an alle anderen: eine Leseempfehlung!
Koch‘ mein Rezept! – Meine bisherigen Beutezüge
Ach… Und noch was in eigener Sache…
Der alljährliche Weihnachtsbäckerei-Rückblick folgt im Anschluss. Und wie immer gibt’s – außer den hier bereits verbloggten – ein paar neue Plätzchenrezepte. Stay tuned.
Liebe Manuela,
da hast du dir aber zwei tolle Plätzchen rausgesucht und sie sind dir perfekt gelungen, das freut mich sehr! 🙂 Wie schön, dass du auch noch die Limoncello Pralinen machen willst, da bin ich schon auf dein Feedback gespannt!
Aber auch die Burgenländer Kipferl und Schmandplätzchen lohnen sich 😉 Vielen Dank für deinen tollen Beitrag und ja, wir werden uns zum Jahresrückblick wieder lesen.
Ach und ich wusste gar nicht, dass unsere Blogs quasi fast gleich alt sind, ist echt witzig!
Liebe Grüße und noch eine schöne Adventszeit, Bettina