Zartes Pflänzchen Hoffnung. Plus Fett-Alert gratis.

Da isse – die erste Tomate 2021. Es ist eine Hillbilly. Allerdings nur deshalb, weil es die einzige Tomate war, die ich zusammen mit den Chili- und Paprikasamen auf Küchenkrepp habe keimen lassen. Heute durfte sie in einen Eierkarton umziehen. Braves, kleines Ding.

Damit die Eierkartons sich nicht wieder so vollsaugen, habe ich sie diesmal mit Folie ausgelegt. Da verheddern sich nachher auch keine winzigen, zarten Würzelchen im Karton, wenn ich sie umsetze. Zumindest ist das der Plan. Versuch macht kluch.

Der Garten erwacht auch allmählich aus dem Winterschlaf. Seit dieser Woche blühen die Schneeglöckchen neben der Haustür. Schön!

Weiter geht’s mit etwas sehr Lustigem, das ich ausprobiert habe: Nachos mit Chili Cheese Dip. Was ein Kino kann, kann ich auch. Der Anlass dazu war kein Netflix-Marathon, sondern das letzte Synchronbacken. Kathrin von Kathrins-Home.de hatte auch mitgebacken und einen Versuch mit blauem Maismehl gestartet. Das hatte ich mal gesucht, nachdem ich es zum erstenmal gesehen hatte – aber nicht gefunden. Was genau ich damit machen wollte, weiß ich jetzt nicht mehr so genau. Wie das halt so ist…

Kathrin meldete sich bei mir und bot mir sebstlos eins ihrer Päckchen an. Noch am gleichen Abend stöberte ich nach Einsatzmöglichkeiten. Und wurde fündig. Nacho Chips! Und wenn ich es recht besehe, waren mein ursprünglicher Plan mal Tacos gewesen. Ich habe das wertvolle Mehl daraufhin halbiert. Warum nur einmal damit spielen, wenn man das auch zweimal tun kann?! Eben.

Und einen Käsedip wie im Kino, nur ohne Chemie, wollte ich auch schon mal ausprobiert haben. Die Gelegenheit war günstig.

Mit 125 Gramm Maismehl kam ich auf zwei Bleche Nacho Chips. Relativ dünne Nacho Chips, da sich in diesem Haushalt keine Taco-Presse befindet, und ich nach etwas stümperhaften Nudelholzversuchen auf die Pastamaschine umstieg. Eine gute Idee!

Ich versuche das mal zusammenzufassen. Das Rezept ist natürlich nichts für Fettverächter und ängstliche Gemüter. Aber was soll’s. Das macht man ja nicht ständig. Und wenn man es selbst macht, verbraucht man wenigstens noch Kalorien bei der Herstellung. Totschlagargument. Ich weiß.

Ich muss zugeben: Nachdem ich den Teig hergestellt hatte, war ich von der Farbe etwas enttäuscht. Grau halt. Und – ein Hinweis: Fühlt sich absolut wie Knete an. Kindheitserinnerungen werden wach. Bloß war die Knete da bunt. Und Ende Sechziger / Anfang Siebziger vermutlich auch mit Dingen gefärbt, deren Namen ich heute lieber nicht wissen will. Das Lila kam dann noch durch nach dem Anbraten. Allerdings wurde es nach dem Einpinseln und Backen wieder eher braun. Und das geht relativ flott. Meine zweite Ladung nahm ich früher raus. Sie sind lila. Mit etwas Phantasie.

Nacho Chips & Chili Cheese Dip

fürs Kino zu Hause
Gericht: Sauciere, Snackschälchen
Küche: Mexikanisch
Keyword: snacks
Portionen: 0
Kalorien:
Autor: MrsFlax

Zutaten

für die Nacho Chips:

  • 125 g Maismehl / Masa Harine hier: blaues – wichtig: nixtamalisiert (neues Wort gelernt. Check!)
  • 75 g Weizenmehl Type 405
  • 1 EL Olivenöl
  • 130 ml Wasser
  • etwas Salz
  • Olivenöl zum Ausbacken

für die Würzmarinade der Chips:

  • 3 EL Wasser
  • 2 TL Chilisauce ersatzweise: Chilipulver
  • 4 TL Paprika hier: geräuchertes spanisches Paprikapulver
  • Salz, Pfeffer

für den Chili Cheese Dip:

  • 30 g Butter
  • 15 g Weizenmehl Type 405
  • 240 g Vollmilch
  • 170 g Cheddar oder ein anderer würziger Käse – wobei… für die Farbe sorgt natürlich nur Cheddar
  • 0,5 TL Chilipulver oder mehr – je nach Geschmack
  • 1 Prise Salz

Anleitung

First things first: die Chips

  • Maismehl, Weizenmehl, Olivenöl, Wasser und Salz in eine Schüssel geben und mit den Händen verkneten. Der Teig sollte am Ende eine kneteartige Konsistenz haben.
  • Teig zu einem Ball formen und achteln. Jedes Achtel zu einem sehr flachen Kreis ausrollen. Wie gesagt: Die Pastamaschine ist dein Freund.
  • Die Kreise nacheinander in Olivenöl in einer Pfanne von beiden Seiten ausbacken. Noch heiß in Dreiecke schneiden – d.h. halbieren und dann die Hälften dritteln. Sechs Chips aus jedem Teigkreis.
  • Wenn alle Chips ausgebacken sind, wird die Marinade hergestellt. Da kann auch gern noch anderes an Gewürzen dran. Oder mehr Chili. Oder… oder… oder… Alles verrühren und die Chips damit von beiden Seiten einpinseln und nebeneinander auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben.
  • Bei 180°C Ober- / Unterhitze knusprig ausbacken. Abkühlen lassen.

Während die Chips im Ofen sind geht's an die Sauce

  • Butter auslassen. Mehl mit einem Schneebesen klümpchenfrei einrühren. Milch zugeben und kurz aufkochen lassen.
  • Ab jetzt Hitze reduzieren. Ansonsten gibt es nachher Käsekloß im Milchsud.
  • Cheddar fein reiben und portionsweise zugeben. Immer kräftig rühren, bis sich Käse und Sauce verbunden haben. Dann wieder Käse zugeben.
  • Zuletzt würzen und abschmecken. Noch warm servieren.

Noch ein Wort der Warnung: Wer auf diese Instagram-Sprüche à la „Become the best version of yourself!“ steht, sollte lieber die Finger davon lassen. Das hier macht definitiv NICHT jung, dynamisch und durchtrainiert. Ich sage das nur, damit mir hier hinterher keiner rumjammert.

Sicher, das ist nix für jeden Abend. Aber maaal geht das schon. Und ich schätze, dass anschließend sogar ein Tequila schulterzuckend an der Magenschleimhaut abgleitet wie nix. Nur für den Fall…

Und – letzter Tipp: Es werden keine Gefangenen gemacht. Will meinen: Saucenreste aufheben und später irgendwann essen is‘ nich‘. Fragt mich nicht nach Details!

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